Auf der Ostseite des Bahnübergangs werden zwei Bäume verpflanzt / Eingeschränkt vitale Rosskastanie wird gerodet

Luftbild des Bahnareals
Die vorbereitenden Arbeiten für den Bau der Unterführung Neckarstraße als Ersatz für den stillgelegten Bahnübergang werden fortgesetzt. (Foto: Stadt Neckarsulm)   

Als Ersatz für den stillgelegten Bahnübergang Neckarstraße baut die Deutsche Bahn AG in Zusammenarbeit mit der Stadt Neckarsulm eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer. Diese stellt die direkte Wegeverbindung zwischen dem Karlsplatz und der Gottlieb-Daimler-Straße/K 2000 her und ist wichtiger Bestandteil der Zubringertrasse, die in Ost-West-Richtung vom Weinsberger Tal zum geplanten Landes-Radschnellweg auf der Westseite des Neckars führt. Sie ist außerdem eine wichtige Verbindung zwischen der Kernstadt und Obereisesheim. Das städtische Tiefbauamt hat bereits mit den vorbereitenden Maßnahmen für den Bau begonnen. Dazu gehört auch, das Baufeld freizuräumen.

So wurden auf der Westseite des Bahnübergangs, wo die neue Unterführung mit einer Rampe angebunden wird, 19 Bäume, darunter Berg-Ahornbäume und Blumeneschen aufwändig verpflanzt. Auf der Ostseite der Gleise verlegt die Stadt den bestehenden Radweg, der die Unterführung in einer weit ausladenden Schleife fahrradtauglich anbindet. Auf dieser Seite am Karlsplatz muss das östlich ansteigende Gelände mit einer Bohrpfahlwand abgefangen werden. Im Baufeld der Wegeanbindung beziehungsweise der Stützmauer befinden sich drei Bäume, die entfernt werden müssen. Eine kleine Rosskastanie und ein Feldahorn werden, wie die Bäume auf der Westseite, mit schwerem Arbeitsgerät versetzt und an anderer Stelle im Stadtgebiet neu eingepflanzt. Dieses Verfahren ist leider bei dem dritten Baum, einer großen Rosskastanie, wegen der Größe des Baumes nicht möglich. Dieser Baum wird daher gerodet.

Kastanie befindet sich im Baufeld der Stützwand  

Bei einer nachträglichen Vermessung, welche die Stadt zusätzlich beauftragte, wurde festgestellt, dass sich die Rosskastanie im Baufeld der Stützwand befindet. Zustand und Vitalität des Baumes wurden daraufhin von einem Baumsachverständigen untersucht. Der Experte stellte starke und irreparable Schäden im Kronenbereich sowie eine Kernfäule fest. Die Rosskastanie ist aber noch verkehrssicher und hätte unter normalen Umständen bis auf Weiteres nicht gerodet werden müssen.

Der Bau der Stützwand greift aber in den Wurzelbestand ein. Um den Baum zu erhalten, wären aufwändige Schutzmaßnahmen im Wurzelbereich erforderlich gewesen. Zudem hätte das bereits reduzierte Kronenvolumen weiter eingekürzt werden müssen. Durch diese Maßnahmen hätte der ohnehin nur noch eingeschränkt vitale Baum laut Urteil des Gutachters einen „bleibenden hohen Teilschaden“ erlitten und wäre womöglich nicht mehr verkehrssicher gewesen. Der Bauausschuss hat diese Umstände in seiner jüngsten Sitzung abgewogen und sich schließlich dafür ausgesprochen, den Baum zu roden. Aktuell wird geprüft, wo am Karlsplatz Ersatzpflanzungen vorgenommen werden können. (snp) 

(Erstellt am 29. Oktober 2024)