Entwässerung

Die Stadt Neckarsulm unterhält über 200 km Kanäle für Misch- und Regenwasser. Über 99% der Bürger sind über die Kanäle an die zentrale Kläranlage angeschlossen, die der Abwasserzweckverband Unteres Sulmtal betreibt.

Die Neckarsulmer Siedlungsgebiete werden überwiegend im Mischsystem entwässert.

Zu Ihrer eigenen Grundstücksentwässerungsanlage bieten wir Ihnen auf unserer Unterseite Grundstücksentwässerung weitere Informationen.

Die Stadt überprüft die Entwässerungskanäle regelmäßig. Abhängig vom Zustand und sich ändernden Bedarfen werden Abschnitte saniert oder erneuert. Daneben erweitert sie das Kanalnetz kontinuierlich in den Neubaugebieten.

Wenn Sie einen Entwässerungsantrag stellen wollen, finden Sie alle Informationen unter Formulare & Infoblätter.

Was tun bei Rückstau?

Die Entwässerungskanäle (im Trennsystem betrifft dies die Regenwasserkanäle) werden auf die Wassermenge eines Regenereignisses ausgelegt, das statistisch gesehen nur alle zwei bis drei Jahre auftritt. Die meisten Kanalabschnitte in Neckarsulm können sogar einen 5-jährlichen Regen abführen. Das bedeutet, dass es nur einmal in 5 Jahren zu einem Regen kommt, der stärker ist, also mehr Niederschlag bringt als das Kanalnetz ableiten kann. Bis zu dieser Wassermenge kommt es nicht zur Überlastung des Entwässerungssystems. Der Wasserspiegel darf dabei bis maximal an das Straßenniveau ansteigen.

Man spricht dabei vom Rückstauniveau. Bis zu dieser Wasserspiegellage muss sich jeder Eigentümer gegen Rückstau aus dem Kanal selbst schützen. So ist es in der städtischen Abwassersatzung vorgeschrieben.

Informationen zum Thema Rückstau finden Sie in unserem Flyer "Schutz vor Rückstau (5,1 MB)".

Rückstau

Hochwasser

Hochwasser tritt an Gewässern auf, wenn durch einen starken Anstieg der Abflussmenge im Gewässer der Wasserspiegel ansteigt und das Gewässer über die Ufer tritt. Es kommt häufig zu Überflutungen großer Flächen. Neckarsulm, als Stadt an zwei Flüssen, hat mit zwei unabhängigen Hochwasserrisiken umzugehen: Neckar- und Sulmhochwasser.

Hochwasserrückhaltebecken

Die Stadt Neckarsulm ist Mitglied im Wasserverband Sulm, der im gesamten Sulmeinzugsgebiet insgesamt 17 Hochwasserrückhaltebecken (HRB) betreibt. Der Breitenauer See ist dabei das größte. Die Becken, die Neckarsulm am nächsten liegen, sind die HRB Neckarsulm, HRB Hängelbach, HRB Amorbach und HRB Attichsbach.

Hochwässer, die Verkehrsinfrastruktur lahmlegen oder bis in Siedlungsgebiete reichen, Wohngebäude oder Werkstätten überfluten und Bauwerke beschädigen, haben ein großes Schadenspotenzial. Die Gewerbegebiete am östlichen Neckarufer sind durch einen Damm bis zu einem 100-jährlichen Hochwasserereignis des Neckars geschützt. Dies bedeutet, dass es statistisch betrachtet, nur einmal in 100 Jahren zu einem höheren Hochwasser kommt.

Die HRBs des WV Sulm gewähren Neckarsulm ebenfalls Schutz bis zu einem 100-jährlichen Hochwasserereignis der Sulm; die neuen Becken am Hängel- und am Amorbach schützen sogar bis zu einem 500-jährlichen Ereignis.

Für die Hochwasserfreihaltung im Neckarsulmer Stadtgebiet ist die Sulmdole von entscheidender Bedeutung.

Vorgehen im Hochwasserfall

Entsprechend des ständig aktualisierten Hochwasseralarm- und -einsatzplans setzt die Stadt im Hochwasserfall die Kräfte aus Bauhof, freiwilliger Feuerwehr, Ordnungs- und Tiefbauamt ein. Sie koordiniert den Informationsfluss zu Polizei, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, Landratsamt und der betroffenen Bevölkerung sowie Firmen. So werden situationsgerecht Straßensperrungen, mobiler Hochwasserschutz oder Sandsacksicherungen durchgeführt.

Bei sehr schweren Hochwasserereignissen geht die Leitung und Koordination an den Katastrophenschutz des Landkreises über.

Das Land (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg) hält detaillierte Übersichtskarten  vor, die örtliche Überflutungsgefahren mit den zu erwartenden Überstautiefen anzeigen.

Starkregen

Überflutungen durch Starkregen können weitab von Gewässern, sogar in Hügellagen auftreten. Es handelt sich zumeist um lokal begrenzte Ereignisse, wenn sehr starke Niederschläge oberflächlich abfließen. Starkregenereignisse, die die Kapazität der Kanalisation überfordern, sind in der jüngeren Vergangenheit auch in Deutschland aufgetreten.

Starkregenrisikomanagement der Stadt Neckarsulm

Als Träger der Entwässerungsinfrastruktur stellen sich die Fachplaner der Stadt Neckarsulm auf eine Zunahme der Häufigkeit ein. Der allgemeine Temperaturanstieg in der Atmosphäre führt zu erhöhter Luftfeuchtigkeit und kann so die Niederschlagsmengen deutlich steigern. Zusätzlich wird durch Flächenversiegelung und verminderte Rückhaltung von Niederschlägen in der Fläche die Abflusswirksamkeit erhöht und so die Gefahr von Starkregen-Überflutungen gesteigert.

Die Stadt Neckarsulm untersucht Starkregenereignisse, die deutlich über die 5-Jährlichkeit hinausgehen und hat Starkregengefahrenkarten erstellt. Diese sind erreichbar auf der Internet-Seite www.starkregengefahr.de/neckarsulm.

Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage unter der Rubrik Starkregenrisikomanagement und in unserer Broschüre "Starkregen und Hochwasser".

Rückhaltebecken

Zur Sicherung von Siedlungsgebieten unterhält die Stadt Neckarsulm eine Reihe von Regenrückhaltebecken und prüft, ob weitere erforderlich werden. So sind westlich der Obereisesheimer Ortslage drei Sperrdämme errichtet, die Oberflächenabfluss auffangen und nur gedrosselt in die Entwässerungskanäle abgeben sollen. Fünf weitere Becken sind am Scheuerberg errichtet, um auch dort ein Auffangen und das Drosseln der Abflüsse aus den Weinbergen zu ermöglichen.

Gewässer

Auf der Gemarkung Neckarsulm ist die Stadt für eine Reihe von Gewässern unterhaltspflichtig.

Daneben gibt es zwei Stillgewässer, die ebenfalls in der Verantwortung der Stadt stehen