Warum wählen gehen?

Die Antwort darauf ist ganz einfach: Weil die Möglichkeit, frei und unbeeinträchtigt wählen gehen zu können, einer Wahlpflicht gleichkommt. Und weil es die unzähligen Kandidatinnen und Kandidaten für den Kreistag, den Gemeinderat und den Ortschaftsrat verdient haben. Allesamt sind sie bereit, sich in ihrer Freizeit für die Allgemeinheit einzusetzen. Dafür betreiben sie alle im Vorfeld einer Wahl einen immensen Aufwand und bringen noch mehr Engagement auf, wenn sie tatsächlich ein Mandat errungen haben. Alles, was der große Rest von uns tun muss, ist, sich etwas für den bevorstehenden Wahlgang zu interessieren. Auch das kostet gerade bei Kommunalwahlen mehr Zeit als üblich. Die zu investieren lohnt sich, weil die Themen in der Zukunft komplexer werden, und es Not tut, dass sich Mandatsträger darum kümmern, denen wir das zutrauen. Also, nehmen Sie Ihr Wahlrecht bitte wahr!

Nun sind die Formalismen einer Kommunalwahl etwas komplizierter als bei einer Europa,- Bundestags- oder Landtagswahl. Kurz ins Wahllokal huschen, ein Kreuzchen setzen und gut - das geht bei einer Kommunalwahl nicht. Dort gilt es 6 Stimmen für den Kreistag, 26 Stimmen für den Gemeinderat und 10 Stimmen für den Ortschaftsrat geschickt zu verteilen. Maximal 3 Stimmen dürfen einem Kandidaten gegeben werden. Und weil wir in Neckarsulm die unechte Teilortswahl eingeführt haben, muss man auch noch darauf achten, bei der Gemeinderatswahl nicht mehr als insgesamt 4 Obereisesheimer Kandidatinnen oder Kandidaten auf möglicherweise sogar unterschiedlichen Listen Stimmen zu geben. Ja, mit der Kommunalwahl muss man sich etwas beschäftigen. Aber in den nach Hause zugestellten Unterlagen wird alles detailliert erklärt. Und es kann auch Spaß machen, über den Bewerberinnen und Bewerbern zu sinnieren. Nur eines sollten Sie bitte nicht tun: Den Dingen ihren Lauf lassen und sich nicht an der Wahl zu beteiligen. Dann bestimmen andere, wohin die Reise in den nächsten 5 Jahren gehen wird. Einfluss nehmen kann man nirgendwo direkter als bei der Wahl der kleinen Parlamente vor Ort. Deshalb: Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, beteiligen Sie sich an den bevorstehenden Wahlen und sorgen Sie dafür, dass die Wahlhelfer beim Auszählen ordentlich zu tun haben.
 
Andreas Gastgeb