Stationstafel rückt Friedhof als Ort der Erinnerung stärker ins Bewusstsein

Die neu angebrachte Infotafel am Eingang zum Jüdischen Friedhof
Eine neue Infotafel weist den Jüdischen Friedhof Neckarsulm als Station des Jüdischen Kulturwegs Heilbronner Land aus. (Foto: Stadt Neckarsulm)
Die Teilnehmer beim Rundgang auf dem Jüdischen Friedhof
Im Anschluss an die offizielle Einweihung führte Stadtarchivarin Vera Kreutzmann (re.) die Teilnehmenden über den Jüdischen Friedhof. (Foto: Stadt Neckarsulm)    

Stationstafel rückt Friedhof als Ort der Erinnerung stärker ins Bewusstsein
Der Jüdische Friedhof hinter dem Friedhof am Wald in Neckarsulm ist jetzt als Ort der Erinnerung und Gedenkstätte gegen das Vergessen deutlich sichtbarer. Am 3. September, dem Europäischen Tag der jüdischen Kultur, enthüllte Oberbürgermeister Steffen Hertwig eine Informationstafel, die den Jüdischen Friedhof Neckarsulm als Station des Jüdischen Kulturwegs Heilbronner Land ausweist. An der öffentlichen Einweihung nahmen Mitglieder des Gemeinderates, Vertreter der Neckarsulmer Kirchengemeinden sowie Vertreter des Heimat- und Museumsvereins Neckarsulm teil. Im Anschluss an die Zeremonie führte Stadtarchivarin Vera Kreutzmann, die das Projekt von Anfang an begleitete, die Teilnehmenden über den Jüdischen Friedhof.

Der Jüdische Friedhof, der in den Jahren 1938 und 1942 stark zerstört wurde, gehört zu den letzten Spuren jüdischen Lebens in Neckarsulm. Um solche Orte stärker ins Bewusstsein zu rücken, wurde das Projekt „Jüdischer Kulturweg Heilbronner Land“ im Jahr 2021 anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ins Leben gerufen. Es wurde initiiert vom Kreisarchiv Heilbronn und dem Museum zur Geschichte der Juden in der ehemaligen Synagoge Affaltrach. An etwa 30 Orten im Landkreis erinnern Stationstafeln an das jüdische Leben.

Der Jüdische Kulturweg lade dazu ein, „die Spuren des jahrhundertelangen Miteinanders beziehungsweise Nebeneinanders der christlichen und jüdischen Bevölkerung zu erkunden“, erklärte Steffen Hertwig. „Ich bin sehr froh, dass Neckarsulm ebenfalls Teil dieses wertvollen Projektes ist.“ Als offizielle Station des Erinnerns trage der Jüdische Friedhof dazu bei, „die Spuren des jüdischen Lebens in Deutschland gegen das Vergessen sichtbarer zu machen.“

Die Stationstafel am Eingang zum Jüdischen Friedhof beschreibt kurz die Geschichte des Friedhofs und erwähnt auch das Tahara-Haus zur rituellen Waschung, das erhalten geblieben ist. Über einen QR-Code können Interessierte weitergehende Informationen aufrufen. (snp)

(Erstellt am 13. September 2023)