Haigernweg in Obereisesheim
Im Frühjahr 2021 hatte sich der Ortschaftsrat entschieden, die ursprünglich einmal von der „Römer“straße vorgegebene Namenssystematik aus dem Baugebiet „Nördlich der Römerstraße, 1. Bauabschnitt“ auch im 2. Bauabschnitt des Baugebietes fortzusetzen. Und so schlossen sich Alemannenstraße, Burgunderstraße, Germanenstraße und Gotenstraße folgerichtig die Karolingerstraße und die Merowingerstraße an.
Richtig zufrieden war das Gremium mit dieser Entscheidung allerdings nicht, denn die Räte wollten in den beiden Baugebieten auch die Gewannnamen verewigt wissen. Und so fasste der Ortschaftsrat denn vor der Sommerpause 2021 den Beschluss, die beiden fußläufigen Verbindungswege in den beiden Baugebieten mit den Gewannnamen zu bezeichnen. Beschlossen vor der Sommerpause bedeutet oft, nach der Sommerpause unter Aktenstapeln begraben.
Ein solcher Aktenstapel sollte im November 2023 im Amt für Stadtentwicklung auftauchen. Dort fiel zwei aufmerksamen Kolleginnen auf, dass es zwar einen Straßennamensbeschluss, aber keinerlei Umsetzungsnotiz gab. Auch waren die Wegbezeichnungen in keinem einzigen Geoinformationssystem verzeichnet. Eine Nachfrage auf der Ortsverwaltung löste denn dort auch umgehend eine hektische Betriebsamkeit aus. Seit Anfang der Woche weisen der „Haigern“weg und die Wegbezeichnung „Hinter der Kirche“ darauf hin, welche Gewanne mit dem Baugebiet „Nördlich der Römerstraße I + II“ überbaut worden sind. Passiert ist tatsächlich nichts. Der Beschluss wurde umgesetzt, ehe der generell höchst aufmerksame Ortschaftsrat reklamieren konnte, vermisst hat die Straßennamen niemand, weil sie keinerlei postalische Erschließungsfunktion haben. Die Gewannnamen sind endlich verewigt. Und wo die Wege genau verlaufen, das finden Sie am besten bei einem Sonntagsspaziergang selbst heraus. Ende gut, alles gut.
Andreas Gastgeb