Katharina Tsakiris zum Griechischen Fest


„Alles begann mit einem Wunsch, der im richtigen Umfeld ausgesprochen wurde: in einem der ersten ‚Offenen Begegnungsorte‘ bei der Familie Lang. Dort findet jeden zweiten Dienstag im Monat eine Kaffee- und Kuchenrunde statt. Dort ist jeder herzlich willkommen.
Schon lange vermisste ich griechisches Tanzen und alles, was ich damit verbinde: das Miteinander, die Musik, die gute Stimmung. Mein Migrationshintergrund ist griechisch, und ich war erstaunt, wie begeistert die meisten Anwesenden von meiner Idee waren. Ab diesem Moment ging es darum, sich Gedanken zu machen, wie wir diesen – nun gemeinsamen – Wunsch erfüllen könnten.
 
Die Location war in Sekundenschnelle gefunden. Familie Lang stellte kurzerhand und ohne zu zögern den Hof ihres Betriebes zur Verfügung. Danach ging es an die Feinheiten: Essen? Mitbring-Buffet! Getränke? Kein Problem! Sitzgarnituren?
Dank des guten Drahts zur Stadt Neckarsulm über das Quartiersmanagement ging das alles klar. Musik? Gema entrichtet, Playlist erstellt. Alles andere? Schankgenehmigung beantragen, eine Anlage organisieren, Plakate gestalten und aufhängen. Organisationstalente?! Anfangen aufzuzählen, würde bedeuten, kein Ende zu finden. Besonders hervorheben möchte ich Doris Schmidt mit ihrer ‚Greek Connection‘.
 
Am 15. Juni um 16 Uhr war es so weit. Nach zwei kurzen Ansprachen, in denen alle Anwesenden erfuhren, warum Bayern und Speyer mit Ypsilon geschrieben werden. 1825 erließ König Ludwig der Erste von Bayern die Schreibweise per Dekret. Er war ein großer „Philhelenist“ und trug so seinen Teil zur deutsch-griechischen Geschichte bei.
 
Dann ging es los mit dem Tanz. Jeder, der Lust hatte, reihte sich ein. Die Halle füllte sich, das Buffet war überwältigend gut bestückt, die Atmosphäre magisch. Alle anwesenden Griechen fühlten sich zurück versetzt in die Zeit, als sie den Urlaub bei ‚Yaya und Pappou‘ in ihren griechischen Dörfern verbrachten. Die nicht-griechischen Gäste schwelgten in Urlaubserinnerungen und trauten sich immer mehr, sich in die Reihe der Tanzenden einzugliedern. Die Musik und die Atmosphäre führten dazu, dass sich jeglicher Perfektionismus verabschieden und der Spaß in dieser bunten Gesellschaft die Oberhand gewinnen konnte. Tanzen verbindet! Ohne große Worte und viel Tamtam.
 
Das Fest hallt bei vielen noch positiv nach. Mein Wunsch war in Erfüllung gegangen, und da ich versäumt hatte, ‚Griechischer Wein‘ von Udo Jürgens in meine Playlist mit aufzunehmen, muss es nächstes Jahr wiederholt werden.
 
Danke an all diejenigen, die zum Gelingen beigetragen haben!“