Unified Fußballmannschaft der BSG Neckarsulm ist Mannschaft des Jahres

Bei der Sportlerehrung kürte die Stadt Neckarsulm die Mannschaft und den Sportler des Jahres 2023: (hinten v. li.) OB Steffen Hertwig, Cheftrainer Fritz Quien, Trainer Lothar Edelmann, Simon Henseleit, Thorsten Lux, Florian Sachs, Leon Armando Artmagic, Trainerin Heike Acker, Jan Sonntag, (vorne v. li.) Kapitän Ömer Cümen, Ralf Andrasch und Mert Karaman. 

Herausragende sportliche Leistungen, eine beeindruckende Erfolgsbilanz und Gänsehautmomente bei den Special Olympics World Games in Berlin kennzeichneten das Sportjahr 2023 in Neckarsulm. Bei der traditionellen Sportlerehrung der Stadt in der Ballei blickte Oberbürgermeister Steffen Hertwig auf das Sportgeschehen des vergangenen Jahres zurück und zeichnete 210 erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler mit Medaillen aus – so viele wie nie zuvor. „All diese Ereignisse und Erfolge zeigen: Neckarsulm ist und bleibt eine Sportstadt“, bekräftigte Steffen Hertwig.

































Zum persönlichen Sport-Highlight des vergangenen Jahres erklärte der Oberbürgermeister die Weltspiele für Menschen mit mentaler und mehrfacher Behinderung vom 17. bis 25. Juni 2023 in Berlin. Bei den Special Olympics World Games war die Behindertensportgemeinschaft (BSG) Neckarsulm e.V. besonders erfolgreich. Die BSG-Sportlerinnen und Sportler errangen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen in den Disziplinen Schwimmen und Fußball. Die Unified Fußballmannschaft der BSG Neckarsulm wurde zur „Mannschaft des Jahres“ ernannt. Der Titel „Sportler des Jahres“ ging an den Triathleten Simon Henseleit von der Sport-Union Neckarsulm (SUN).

Weitere Goldmedaillen überreichte Steffen Hertwig an Sportlerinnen und Sportler in den Disziplinen Tischtennis, Schwimmen, Basketball, Karate, Kanu, Ringen, Handball, Leichtathletik, Schwimmen, Boxen und Volleyball. Für schwungvolle und akrobatische Unterhaltung bei der Ehrungsfeier sorgten die Lento Lounge Jazzband der Städtischen Musikschule und der professionelle Free-Style-Künstler Ricardo Rehländer mit rasanter Ballakrobatik.

OB Steffen Hertwig: „Sportliche Vielfalt macht unsere Stadt so besonders“

Die Vielfalt der Disziplinen spiegele „die breite Palette sportlicher Leidenschaften in Neckarsulm“ wider, stellte Steffen Hertwig fest. „Jede ausgebübte Disziplin trägt zur sportlichen Vielfalt bei, die unsere Stadt so besonders macht.“ Der Oberbürgermeister gratulierte allen Sportlerinnen und Sportlern herzlich zum Erfolg und würdigte Disziplin, Durchhaltevermögen und Teamgeist der Geehrten: „Jede Medaille, jeder persönliche Rekord und jedes erreichte Ziel sind ein Beweis für harte Arbeit, Hingabe und den unermüdlichen Willen, das Beste zu erreichen.“

Der Oberbürgermeister danke auch den Trainern, Betreuern, Familien und Vereinsfunktionären für die Unterstützung der Sportfamilie und den „stets vertrauensvollen und konstruktiven Austausch“ mit der Stadtverwaltung. Besonders hob Steffen Herwig die „herausragende Jugendarbeit in den Vereinen“ hervor. Dies beweise der fast 50-prozentige Anteil an Kindern, Jugendlichen und Junioren unter den Geehrten.

Klaus Ranger appelliert: „Lasst uns für unsere Demokratie eintreten“

Auf die gesellschaftliche Funktion des Sports verwies der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Sportkreises Heilbronn, Klaus Ranger. In den Sportvereinen erlebten die Menschen Zusammenhalt, Toleranz, Offenheit und Vielfalt. Umso mehr rief er die Sportfamilie auf, sich gegen die jüngst bekannt gewordenen Ausgrenzungs- und Abschiebungspläne rechtsextremer Politiker zu wenden: „Lasst uns Sportler auch für unsere Demokratie eintreten.“ Der Sportkreis Heilbronn geht hier mit gutem Beispiel voran und ist jüngst dem „Bündnis für Demokratie und Menschenrechte“, einem breiten, überparteilichen und zivilgesellschaftlichen Bündnis in Baden-Württemberg, beigetreten.

BSG Neckarsulm bei den Special Olympics Weltspielen in Berlin erfolgreich

Auf die beeindruckenden Erfolge der Mannschaft des Jahres blickten Trainerin und Vereinsvorsitzende Heike Acker und Cheftrainer Fritz Quien zurück. Heike Acker ließ nochmals den „Zug nach Berlin“ von der Qualifikation über das Trainingslager in Portugal bis hin zur Eröffnungsfeier der Special Olympics in Berlin Revue passieren. Nicht nur bei den sportlichen Erfolgen, sondern auch bei der Eröffnungsfeier fiel olympischer Glanz auf Neckarsulm. Teammitglied Ralf Andrasch wurde eine besondere Ehre zuteil. Bei der Eröffnungsfeier im Berliner Olympiastadion legte er stellvertretend für alle Athletinnen und Athleten den olympischen Eid ab.

Bei den Special Olympics Weltspielen bildete die BSG zusammen mit der A-Jugend des VfR Heilbronn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Herren. Dieses Unified-Partners-Team setzte sich aus Spielern mit und ohne Behinderung zusammen und errang mit dem dritten Platz die Bronzemedaille. „Unified-Sport ist auch auf ganz hohem Niveau möglich“, unterstrich Fritz Quien. „Das haben die Weltspiele bewiesen.“ Die Wahl zur Mannschaft des Jahres wertete der Cheftrainer als „starkes Zeichen der Inklusion“. Auch Heike Acker betonte: „Was wir wollen, ist ein Teil von Euch zu sein, und nicht hinter Euch herlaufen.“

Sportler des Jahres Simon Henseleit trainiert für Olympische Spiele in Paris   

Die sportlichen Erfolge von Simon Henseleit würdigte Trainer Lothar Edelmann. Der Triathlet und Sportler des Jahres errang sowohl bei der Weltmeisterschaft „U 23“ über die olympische Distanz im spanischen Pontevedra als auch bei der Weltmeisterschaft im Team/Mixed Relay in Hamburg die Goldmedaille. Bei der Deutschen Meisterschaft im Team/Mixed in Düsseldorf belegte Simon Henseleit den fünften Platz und zusammen mit seiner Mannschaft den sechsten Platz in der Triathlon-Bundesliga.

„Der Erfolg ist das Ergebnis jahrelangen erfolgreichen Trainings“, erklärte Lothar Edelmann. „Talent allein reicht nicht. Man braucht jede Menge Ehrgeiz und Disziplin.“ Mit seiner Leistungsstärke und seinem „superprofessionellen Auftreten“ sei Simon Henseleit „Vorbild und Stütze der Mannschaft“, versicherte Lothar Edelmann.

Simon Henseleit betreibt den Triathlon-Sport seit dem 14. Lebensjahr und wurde gleich zu Beginn in den Landeskader aufgenommen. 2019 wurde er in den Bundeskader berufen und ist seitdem als Sportsoldat bei der Bundeswehr Vollprofi. Das nächste Ziel hat Simon Henseleit bereits fest ins Auge gefasst: die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.