iMoKo

Mit Unterzeichnung des Mobilitätspaktes im Juli 2017 hat sich Neckarsulm verpflichtet, die von Verkehrsminister Hermann vorgegebenen Ziele zur Veränderung des Modal Splits im eigenen Zuständigkeitsbereich umzusetzen. Konkret war dies die Zielsetzung der Reduzierung des MIV zugunsten eines Anstieges von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr auf 26 %. Die bereits angeschobenen Projekte wie u.a. die Verbesserung des ÖPNV-Angebots durch neue Expressbuslinien und der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen oder einzelne Radverkehrsmaßnahmen im Rahmen der Umsetzung des Radverkehrskonzeptes sind für die Erreichung des Zieles der Verlagerung der Verkehre noch nicht ausreichend.

Mit dem iMoKo will die Stadt Neckarsulm neue Wege in der fokussierten Entwicklung eines strategischen Mobilitätskonzeptes für Neckarsulm gehen, so wie es Ende 2021 im Gemeinderat beschlossen wurde.

Anlass war insbesondere die vom Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossene Abkehr vom umstrittenen Großprojekt „B 27-Anschluss Binswanger Straße“. Nachdem die große zentrale Lösung vom Tisch war, suchte die Stadt nach angepassten, verträglichen Alternativlösungen. Hierzu soll die städtische Verkehrsinfrastruktur ganzheitlich neu betrachtet und bewertet werden. Ziel ist die Neuausrichtung der kommunalen Verkehrsplanung.

In einem ersten Arbeitsschritt hat das beauftragte Planungsbüro dafür eine Bestandsanalyse auf Grundlage der bisherigen Planwerke erarbeitet und in einem Planfall „Null“ zusammengefasst und bewertet. In einer Einstiegsklausur mit den Vertretern und Vertreterinnen des Gemeinderats im April 2023 wurden der Planfall Null sowie mögliche Szenarien und Handlungsebenen diskutiert. Die Analyseergebnisse wurden vorgestellt und diskutiert. Ebenso wurden strategische Handlungsansätze und Schlüsselmaßnahmen gesammelt und verschiedene Szenarien für die Mobilität in Neckarsulm 2030 definiert.

Die Klausur war somit ein erstes gemeinsames „Brainstorming“, in dem Lösungsansätze und -szenarien gesammelt und verifiziert wurden. Es wurde offen, sachlich und ehrlich über die nötigen strategischen Weichen der Verkehrspolitik in Neckarsulm diskutiert.

In der Gemeinderatssitzung, unter neuer Zusammensetzung nach der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024, erfolgte am 24.10.2024 eine Vorstellung des aktuellen Zwischenstands sowie der zukünftigen Arbeitsschritte des Projekts iMoKo. Zu Beginn des Projektes wurden umfassende Daten und Materialienzusammengestellt, um eine solide Basis für die weiteren Planungen zu schaffen. Anschließend erfolgte eine fokussierte Bestandsanalyse, bei der bestehende Planwerke ausgewertet und die Pendlerverflechtungen bewertet wurden. Der nächste wichtige Schritt bestand in der Entwicklung von vier unterschiedlichen Szenarien. Hierbei wurde bereits eine Abschätzung der Wirksamkeit des jeweiligen Szenarios durchgeführt.

Als abschließender Ausblick wurden die noch ausstehenden bzw. weiteren Schritte beleuchtet. Als Meilenstein steht die wichtige Entscheidung über das gewünschte Szenario aus, welches als Grundlage für die weitere Planung dienen wird. Daraus ergeben sich zur Zielerreichung Maßnahmen, die in einem detaillierten Maßnahmenkonzept zusammengetragen werden. Dieses umfasst die Definition zentraler Handlungsfelder, die Auswahl von Schlüssel- und Starterprojekten sowie die Entwicklung einer Umsetzungsstrategie. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung bestand in der Durchführung einer Strategie Klausur am 18. November 2024.

In dieser Strategie-Klausur diskutierten Vertreterinnen des Gemeinderats gemeinsam mit Fachleuten und Vertretern von groß- und mittelständigen Unternehmen die  erarbeiteten Szenarien.

In einem nächsten Schritt sollen die strategischen Grundlinien umrissen werden und in Abstimmung mit der Verwaltung und dem Gemeinderat konkretisiert werden. Als Ergebnis wird ein Vorzugsszenario mit ca. 10 Schlüsselmaßnahmen gefertigt werden.

Aktuelle Entwicklungen und neue Handlungsansätze aus den Diskussionen müssen auf ihr Potenzial für eine Verbesserung der Mobilität in Neckarsulm und der Region hin untersucht und ggf. in das Mobilitätskonzept übernommen werden.