Mobilitätspakt HN-NSU
Im Rahmen des Mobilitätspaktes HN-NSU wurde vereinbart, bis zum Jahr 2030 den Modal Split der unterschiedlichen Verkehrsarten wesentlich zu Gunsten des Radverkehrs und des ÖPNV zu verschieben. Als ein Ergebnis des Mobilitätspaktes realisiert das Land den Landesradschnellweg Bad Wimpfen – Heilbronn auf der Trasse des bisherigen Neckartalradweges entlang des Neckars.
Um das ehrgeizige Ziel, Verkehre vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zum sogenannten Umweltverbund von ÖPNV, Fuß- und Radverkehr zu verlagern, ist es erforderlich die Radinfrastruktur im Stadtgebiet einschließlich aller Stadtteile deutlich zu verbessern.
Die Radverkehrsförderung setzt sich in Neckarsulm aus zwei Bestandteilen zusammen.
Der erste Teil bezieht sich auf den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur. Hierzu zählt die sukzessive Umsetzung der Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept.
Weiterer Bestandteil der Radverkehrsförderung ist die Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Hierunter fallen diverse Beteiligungsformen sowie das RadKULTUR Programm.
Radverkehrskonzept
Die Stadt Neckarsulm hat Anfang des Jahres 2020 damit begonnen das städtische Radverkehrskonzept aus dem Jahr 1999 grundlegend zu überarbeiten. In seiner Sitzung am 13.10.2020 hat der Bauausschuss das klassifizierte Radverkehrsnetz beschlossen. Auf dieser Grundlage erfolgte am 24.03.2022 im Gemeinderat der Beschluss zu den Umsetzungsprioritäten.
Das Klassifizierte Radverkehrsnetz Neckarsulm orientiert sich am angestrebten Radverkehrspotenzial und umfasst:
- 1. zwei Radschnellverbindungen in Nord-Süd Richtung (beidseitig des Neckars), darunter
- Radschnellweg NSU I (Neckartalradweg): Die Maßnahme wird vom Land Baden-Württemberg umgesetzt. Die Stadt Neckarsulm begleitet den Planungsprozess insbesondere vor dem Hintergrund einer optimalen Verknüpfung mit den städtischen Zubringerrouten an der Wehrbrücke.
- Radschnellweg NSU II („City-Variante“; entspricht in weiten Teilen der bestehenden RadNETZ BW-Route allerdings mit wesentlichen Verbesserungen): Verlauf: K2000 / Bad Friedrichshall – Fahrradstraße Parallele Gottlieb-Daimler-Straße – Bahnunterführung Neckarstraße – Friedrichstraße– Heilbronner Straße / Südanschluss Heilbronn - 2. zwei Zubringerrouten (eine von Westen und eine von Osten auf die RSV zulaufend),
- Zubringer zu Radschnellverbindung (Z1) Erlenbach – Binswanger Straße / Trendpark – Binswanger Straße – Bahnunterführung Neckarstraße – Anschluss Landesradschnellweg
- Zubringer zu Radschnellverbindungen (Z2) Obereisesheim – Wehrbrücke - 3. drei Pendlerradrouten (zur Verbindung aller Stadtteile auf direkten Wegen mit der Innenstadt),
- u.a. Pendlerroute (P1) L1095 Dahenfeld – Amorbach (L1095) – Viktorshöhe – Neuenstädter Staße – Marktstraße - 4. acht Basisrouten (Schüler- und Einkaufsradverkehr),
- Basisroute (B1) Deutschordensplatz – Sulmstraße – Sulmsteg / Bleichstraße – Im Vollkrug (südlicher Sulmweg) – Untere Sulmstraße – Mühlweg-Querung – Südlicher Sulmweg – Erlenbach
- Basisroute (B3) Amorbach (Amorbacher Straße) – Hängelbachtal – Neuberg – Gymnasiumstr. – Sulmsteg / Bleichstraße – Bleichstraße (Fahrradstraße) – Gartenstraße – (Scheffelstraße) - 5. sowie das Verdichtungsnetz (zu Herstellung eines flächenhaften Netzes mit Querverbindungen zwischen den Routen 1. bis 3.).
Mit den einzelnen Klassifizierungsstufen sind deshalb unterschiedliche Qualitäten für den Fahrradverkehr verbunden und es finden unterschiedliche Ausbaustandards Anwendung. Die Klassifizierung erfolgte nach dem Stand der Technik (Richtlinien zur integrierten Netzgestaltung) und unterstützt die gezielte Auswahl geeigneter förderfähiger Maßnahmen. Ziel ist es, den Radverkehr auf den im Radverkehrsnetz Neckarsulm entwickelten Achsen zu bündeln und sicher zu führen.
Initiative RadKULTUR
Für eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur in Baden-Württemberg
Das Land macht sich stark für eine moderne und nachhaltige Mobilität. Der Anteil des Radverkehrs im Mobilitätsmix soll deutlich gesteigert werden. Die Initiative RadKULTUR ist bereits seit 2012 eine zentrale Maßnahme des Landes zur Förderung einer fahrradfreundlichen Mobilitätskultur. In enger Zusammenarbeit mit Kommunen und Unternehmen sowie mit der Unterstützung eines stetig wachsenden Partnernetzwerks, bietet die Initiative den Menschen positive Radfahr-Erlebnisse in ihrer individuellen Alltagsmobilität. So wird deutlich: Das Fahrrad ermöglicht es, im Alltag zeitgemäß mobil zu sein. Weitere Informationen unter www.radkultur-bw.de.
Stadt erhält Förderpaket der Initiative RadKULTUR
In den Jahren 2020 sowie 2021 und 2022 wurde die Stadt Neckarsulm von der Initiative RadKULTUR des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg gefördert.
Es wurden kostenlose Rad-Checks in allen Stadtteilen angeboten, Radservicestationen an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet errichtet, Markierungsarbeiten zur Verdeutlichung der Radwegeführung durchgeführt, eine Radschnitzeljagd und eine Radtour etabliert, bei welchen die Stadt und Ihre Stadtteile auf dem Rad entdeckt werden können. Des Weiteren entstand auch der städtische Lastenrad-Verleih aus der Förderung der Initiative. Unter anderem mit Hilfe dieser Maßnahmen will die Stadt Neckarsulm die Mobilität stetig weiter fördern und Menschen dazu motivieren, den Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW)
Die Stadt Neckarsulm will den Radverkehr nachhaltig voranbringen. Deshalb ist die Stadt Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW).
Gemeinsames Ziel des Landes Baden-Württemberg und der AGFK-BW: Radfahren als selbstverständliche, umweltfreundliche und günstige Art der Fortbewegung fördern und eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur etablieren.
Das geht am besten im Team!
Als Mitglied des kommunalen Netzwerks profitiert Neckarsulm vom Erfahrungsaustausch, zum Beispiel auf Fachseminaren oder bei Arbeitskreistreffen und von der Arbeit der Geschäftsstelle, die das als Verein organisierte Netzwerk koordiniert. Außerdem kann die Stadt Neckarsulm Synergien in Projekten nutzen.
Weitere Informationen und aktuelle Projekte finden Sie auf den Internetseiten des Vereins: www.agfk-bw.de.
Radrouten-Checks
Mit den Radrouten-Checks, zuletzt durchgeführt am 20.07.2020, will die Stadt den Radverkehr als Baustein des multimodalen städtischen Mobilitätskonzeptes stärken.
Wie der Fußverkehr trägt auch der Radverkehr dazu bei, eine veränderte, nachhaltige Mobilität zu etablieren und den motorisierten Individualverkehr so weit wie möglich zu reduzieren.
Im Rahmen einer Radtour durch die Stadt und Ihre Stadtteile werden Problempunkte und Schwachstellen im Radwegenetz sowie Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert.
Unterwegs prüfen die Teilnehmer die Radwegeverbindungen, beleuchten kritische Stellen und diskutieren mögliche Lösungsansätze. Anschließend werden die Ideen bei einem gemeinsamen Ausklang gesammelt.
Basisroute B3
Als erste wichtige umgesetzte Maßnahme im Rahmen des städtischen Radverkehrskonzepts hat die Stadt Neckarsulm die Basisroute B3 im April 2022 umgesetzt. Radfahrende können die Route B3 vollständig als verkehrsarme Alternative zur Heilbronner Straße nutzen. Die Route verläuft ab der Hohenloher Straße über den Verbindungsweg (für Fußgänger und Radfahrer) zur Scheffelstraße, von dort weiter über die Gartenstraße und die Bleichstraße, über den im gleichen Jahr neu gebauten Sulmsteg, durch den Neuberg und bis zum nördlichen Ortsrand des Stadtteils Amorbach.
Die Bleichstraße, als wichtiger Bestandteil der Basisroute, wurde als erste Fahrradstraße im Stadtgebiet eingerichtet und entsprechend ausgeschildert. In der Fahrradstraße haben Radfahrende Vorrang. Kraftfahrer dürfen die Bleichstraße nur noch als Anlieger befahren.
Pendlerroute P1
Als weiteres Element des klassifizierten Radverkehrsnetzes in Neckarsulm wurde im Oktober 2022 die Pendlerroute P 1 durch die Viktorshöhe markiert. Diese Radroute soll den Bahnhof in Neckarsulm mit dem nordöstlich gelegenen Umland verbinden (u.a. Neuenstadt a.K.). Die Markierung führt ab dem Kreisverkehr an der Städtischen Musikschule über die Neuenstädter Straße, die Steinachstraße, die Gottlob-Banzhaf-Straße und die Kochendorfer Straße bis zur Brücke über die B 27 am Amorbachknoten. Fahrrad-Piktogramme auf der Fahrbahn kennzeichnen die Route im gesamten Verlauf.
Die Piktogramme weisen Radfahrenden den Weg. Sie sollen darüber hinaus Kraftfahrer verstärkt auf den Radverkehr aufmerksam machen. Daneben erleichtern markierte Aufstellflächen sowie Leitmarkierungen in Einmündungsbereichen den Radlerinnen und Radlern das Abbiegen beziehungsweise die Orientierung. Die Pendlerroute P 1 wird ab dem Amorbachknoten als Straßenbegleitender Radweg entlang der Landesstraße (L1095) ausgebaut. Baulastträger ist damit das Land. Im Vorgriff dazu hat die Stadt mit den Kommunen Neuenstadt und Oedheim die Planung übernommen und treibt sie voran.
Fahrradstraße Parallele Gottlieb-Daimler und Felix-Wankel Straße
Als ergänzendes Netzelement des klassifizierten Radverkehrsnetzes hat die Stadt Neckarsulm im Jahr 2023 einen Abschnitt der Radschnellverbindung „RSV NSU II“ auf dem Abschnitt parallel zur Gottlieb-Daimler-Straße hergestellt.
Diese Strecke beinhaltet die zweite Fahrradstraße im Stadtgebiet hinter dem SE-Zentrum.
Für den Radverkehr in Richtung Bahnhof führt der Streckenabschnitt über die Platzfläche hinter dem SE-Zentrum bis zur Ausfahrt der privaten Tiefgarage. Dort beginnt die neue Fahrradstraße, die über die Erschließungsstraße des SE-Zentrums bis zur Einmündung in die Gottlieb-Daimler-Straße führt. Radfahrende haben auf der entsprechend gekennzeichneten und beschilderten Fahrradstraße Vorrang und dürfen auch nebeneinander fahren. Der Anliegerverkehr ist zugelassen.
Weil es sich bei der Erschließungsstraße des SE-Zentrums um eine reine Anliegerstraße handelt, bietet sich die Möglichkeit, diesen Verkehrsraum weiter umzugestalten. So plant die Stadt, in diesem Bereich hinter dem SE-Zentrum eine Umweltspur für Fahrräder und Linienbusse (nur im Einrichtungsverkehr vom Zentralen Omnibushaltepunkt Ballei zum Bahnhof West) einzurichten. Diese Straße könnte dann als Mischfläche von Bussen, Radfahrern und Fußgängern gemeinsam genutzt werden. Der Linienbusverkehr in Richtung Bahnhof könnte so fünf Lichtsignalpunkte auf der K 2000 umgehen. Die Umweltspur kann jedoch erst realisiert werden, wenn die Deutsche Bahn die Eisenbahnbrücke über der Felix-Wankel-Straße durch einen Neubau ohne Mittelpfeiler ersetzt hat. Baubeginn ist hierfür für das 3. Quartal 2025 und Bauende für das 3. Quartal 2027 angesetzt.
Eine weitere Verbesserung für den Radverkehr ergibt sich, wenn die Bahnunterführung für Fußgänger und Radfahrer als Ersatz für den stillgelegten Bahnübergang Neckarstraße gebaut ist. Die neue Bahnunterführung soll bis Ende 2026 fertiggestellt sein.
Die Stadt Neckarsulm hat zudem auch die Radwegeführung von der Stadtmitte entlang der Felix-Wankel-Straße zur beschriebenen Fahrradstraße hin verbessert.
In der Felix-Wankel-Straße wurden ab der Einmündung Seestraße bis zur Kreuzung der K 2000 die Hälfte des rechten Fahrstreifens für den Radverkehr als Schutzstreifen abmarkiert und mit Fahrrad-Piktogrammen gekennzeichnet. Dieser markierte, 1,50 Meter breite, Seitenstreifen ist hauptsächlich dem Radverkehr vorbehalten. Kraftfahrer dürfen die durchbrochene Markierung lediglich zum Abbiegen überfahren. Um dem abbiegenden Verkehr zu signalisieren, dass auf Radfahrende zu achten ist, wird der Schutzstreifen stellenweise rot markiert.
Beseitigung Bahnübergang Neckarstraße
Im Rahmen des kommunalen wie auch des überörtlichen Radverkehrskonzepts hat die Stadt Neckarsulm in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG im August 2024 mit dem Bau der Unterführung für Fußgänger und Radfahrer als Ersatz für den seit 2005 stillgelegten Bahnübergang Neckarstraße begonnen.
Die direkte Wegeverbindung zwischen dem Karlsplatz und der Gottlieb-Daimler-Straße/K 2000 ist wichtiger Bestandteil der Zubringertrasse für den Radverkehr, die in Ost-West-Richtung vom Weinsberger Tal zum geplanten Landes-Radschnellweg auf der Westseite des Neckars führt. Sie ist außerdem eine wichtige Verbindung zwischen der Kernstadt und Obereisesheim.
Die rein auf die Unterführung bezogenen, kreuzungsbedingten Baukosten verteilen sich nach dem novellierten Eisenbahn-Kreuzungsgesetz auf den Bund, die DB Netz AG und das Land. Der Bund übernimmt demnach die Hälfte der Kosten, also 50 Prozent. Die DB Netz AG trägt ein Drittel (33,33 Prozent) der Kosten und das Land ein Sechstel (16,67 Prozent).
Die Stadt ist an den kreuzungsbedingten Baukosten nicht beteiligt.
Die Stadt trägt einen Teil der kreuzungsbedingten Baunebenkosten und die Baukosten die nicht kreuzungsbedingt sind. Zu diesen zählen die Wegeanbindung auf der Ostseite des Bahnübergangs mit Stützmauer zum Karlsplatz, der Anschluss der neuen Bahnunterführung an die bestehende Unterführung der K 2000, der Umbau der Schreitstufen zur zuvor genannten bestehenden Unterführung in Rampen sowie die Innenausstattung der Unterführung.
Der städtische Kostenanteil für die Gesamtmaßnahme beträgt etwa drei Millionen Euro.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter Bahnüberführung.
Zubringerroute Z2
Der Ausbau der Radroute Z 2 (Obereisesheim-Wehrbrücke) in Neckarsulm wurde im November 2024 fertiggestellt. Die Route dient als Zubringer in West- Ost-Richtung zum geplanten Landes-Radschnellweg auf der Westseite des Neckars und ist eine wichtige Verbindung zwischen Obereisesheim und der Kernstadt.
In Obereisesheim zwischen der Herrengasse und dem Knotenpunkt Brückenstraße/Neckartalstraße wird die Radroute durch Markierungen auf der Fahrbahn gekennzeichnet.
Bergab in Richtung Kreuzung weisen Piktogramme auf der Straße die Autofahrer auf den Radverkehr hin. Bergauf, in der Gegenrichtung, wird ein Schutzstreifen für Radfahrer mit einer gestrichelten Linie auf der Fahrbahn markiert.
Zwischen der Kreuzung Brückenstraße/L1100 und der Abzweigung zum Ernst-Freyer Freibad wurde auf beiden Seiten der Brückenstraße je ein Radweg mit Zweirichtungsverkehr.
Damit sich die Radfahrer in beiden Richtungen begegnen können, wurde der vorhandene Radweg auf der Südseite auf 2,5 Meter verbreitert.
Auf der Nordseite wurde ein drei Meter breiter Radweg parallel zum vorhandenen Gehweg neu gebaut.
Auf Höhe der Abzweigung zum Ernst-Freyer Freibad wurde für die sichere Überquerung der stark befahrenen Brückenstraße die alte, schmale Verkehrsinsel durch eine drei Meter breite Querungshilfe ersetzt.
Zubringerroute Z1
Die Z1 im städtischen Radverkehrskonzept ist Bestandteil der Radschnellverbindung (RS 23) Neckarsulm – Weinsberg – Obersulm und somit Bestandteil einer überregionalen Maßnahme. In der Verlängerung dieser Maßnahme ist ebenfalls die Fuß- und Radwegeunterführung Neckarsulm (im Bau) Bestandteil des Radschnellwegs RS 23. Der RS 23 soll mit dem Radschnellweg (RS 3) Bad Wimpfen – Heilbronn verknüpft werden.
Im Ergebnis der Machbarkeitsstudie „Radschnellverbindungen im Raum Heilbronn/ Neckarsulm – West – Ost “ (im Auftrag LK HN, Städte HN und NSU, 2020) wurde diese Route mit dem sehr hohen Radverkehrspotential von bis zu 3.000 Radfahrten pro Tag abgeschätzt. Da die Baulast für den RS 23 beim Land liegt, würde eine Umsetzung durch dieses nach dem Standard für Landesradschnellwege erfolgen. Zwischen der Stadt Verwaltung und dem Land wurde vereinbart, dass im Abschnitt Binswanger Straße die Baulastträgerschaft durch die Stadt selbst übernommen wird, dadurch ist eine Stadtverträgliche Lösung (Radweg nach ERA und nicht LRS Standard) möglich. Im September 2023 wurde vom Gemeinderat der Baubeschluss mehrheitlich gefasst. Die Baukosten der Maßnahme betragen ca. 400T Euro und werden zu 90% vom Bund und Land zu insgesamt zu 90% gefördert.
Entsprechend den baulichen Gegebenheiten und dem unterschiedlich hohen Verkehrsaufkommen wird die Radroute Z1 unterschiedlich ausgebaut. Stadteinwärts sind ein
Stellenweise farblich getrennter Radfahrstreifen und Piktogramme auf der Fahrbahn geplant, um das Radfahren entlang der Binswanger Straße schneller, attraktiver und sicherer zu machen. Von der Einmündung Am Mühlrain bis zur Kreuzung Binswanger Straße/Saarstraße wird ein Radfahrstreifen gebaut und mit einer durchgezogenen Linie von der Fahrbahn abgegrenzt. Kraftfahrer dürfen diesen Radfahrstreifen nicht befahren.
Um diese separate Fahrradspurherzustellen, werden die parallel zur Fahrbahn angeordneten Längsparkplätze in diesem Bereich zum Fahrradstreifen umgebaut.
„Der Platz im Straßenraum ist begrenzt“, erläuterte Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel. „Wir können dem Radverkehr an dieser Stelle nur mehr Fläche geben, wenn wir sie dem ruhenden Verkehr nehmen. Wenn wir die Mobilitätswende ernst nehmen, müssen wir zu solchen Lösungen bereit sein, auch wenn es unbequem ist. Auch die Anwohner müssen bereit sein, ihre Gewohnheiten zu überdenken.“
Weil die Neckarstraße von Radfahrern nicht in Gegenrichtung befahren werden kann, wird dem Radverkehr stadtauswärts eine alternative Route angeboten. Die Radroute stadtauswärts führt von der Salinenstraße über die Friedrichstraße zur Binswanger Straße.
In Richtung Weinsberger Tal führt die Radroute Z1 von der Salinenstraße über die Friedrichstraße und mündet an der Kreuzung Carmauxstraße/Saarstraße in die Binswanger Straße. Im Abschnitt zwischen der Salinenstraße und der Paulinenstraße wird die Fahrbahn durch Fahrrad-Piktogramme und Sicherheitsstreifen ergänzt, zwischen der Paulinenstraße und dem Kreisverkehr Heilbronner Straße wird ein Teil des Fahrstreifens in Fahrtrichtung stadtauswärts als Schutzstreifen für den Radverkehr eingerichtet. Der Schutzstreifen ist mit einer gestrichelten Linie auf der Fahrbahn abmarkiert und hauptsächlich dem Radverkehr vorbehalten. Kraftfahrer dürfen die durchbrochene Markierung zum Beispiel beim Abbiegen überfahren oder sofern das Ausweichen an den Rand der Fahrbahn durch Gegenverkehr nötig wird.
Ab dem Kreisverkehr Heilbronner Straße bis zur Kreuzung Carmauxstraße/Binswanger bleibt die Einbahnregelung bestehen, allerdings dürfen Radfahrende die Einbahnstraße auch in Gegenrichtung befahren. Der Anliegerverkehr in diesem Abschnitt der Friedrichstraße bleibt frei. Der ruhende Verkehr soll in der Friedrichstraße neu geordnet werden.
Ab der Kreuzung Carmauxstraße/Saarstraße bis zur B 27-Brücke wird für Radfahrende ein Schutzstreifen auf der Fahrbahn hergestellt. Hier gelten die gleichen Regeln wie im westlichen Abschnitt der Friedrichstraße.
Der Neubau der Radroute Z1 ist für das Jahr 2025 geplant.